Am vergangenen Dienstag wurde der Superblock in der Augustenstraße offiziell eröffnet. Der auf anderthalb Jahre angesetzte Verkehrsversuch erprobt, wie eine Straße ohne Durchgangsverkehr (auf)lebt. Zwischen begrünten Sitzgelegenheiten ist die Nachbarschaft eingeladen, zu plaudern oder zu entspannen. Der Stuttgarter Carsharing-Vorreiter stadtmobil ist als wichtiger Akteur der Verkehrswende von Anfang an dabei.
Mit stationsbasiertem Carsharing von stadtmobil kann viel Platz geschaffen werden für die lebenswerte Stadt von Morgen und dem damit einhergehenden dringend benötigten Umbau zu klimaresilienten Quartieren. Denn mit einem stadtmobil-Auto lassen sich bis zu 20 private Pkw einsparen. Dass stadtmobil sein Angebot von Anfang an im Superblock anbietet, ist daher konsequent. Hat sich der Carsharing Pionier doch in den letzten 32 Jahren als verlässlicher Partner für Städte, Kommunen und Gemeinden in der Region Stuttgart einen Namen gemacht als wichtiger Akteur der Verkehrswende.
Ein Superblock ist neu und es gibt noch Erklärungsbedarf. Die „Superilles“ genannten Inseln oder Blocks, haben ihren Ursprung in Barcelona. Dort wurden, unter der Leitung von Salvador Rueda, seit 2017 zehn dieser Superinseln umgesetzt. Jetzt ist die moderne Stadtplanung in der Schwabenmetropole angekommen. Der auf anderthalb Jahre angesetzte Verkehrsversuch erprobt, wie es sich in der Augustenstraße, im Abschnitt zwischen Schwab- und Silberburgstraße, ohne Durchgangsverkehr lebt. Dazu wurden Diagonalsperren eingerichtet und der Boden türkisfarben markiert. Zwischen begrünten Sitzgelegenheiten ist die Nachbarschaft eingeladen, zu plaudern oder zu entspannen. Infosäulen informieren über die neue Intervention, die zudem mehr Aufenthaltsqualität schaffen soll.
Zum offiziellen Start am 4. Juni 2024 warteten schon fünf stadtmobil-Fahrzeuge, verteilt auf drei Stationen, auf neugierige Nachbar:innen. Als die Stadtverwaltung die Idee des Superblocks aus der bürgerschaftlichen Initiative Superblock West 2022 aufnahm, zögerte die stadtmobil carsharing AG keine Sekunde. Mit Pioniergeist kennt sich das 1992 gegründete Unternehmen aus und mit den kontroversen und zeitweise emotional geführten Diskussionen um die Verkehrswende ebenso.
Der große Aufreger sind Parkplätze
Für große Emotionen und hitzige Diskussionen sorgte schon im Vorfeld der Wegfall von Parkplätzen, denn durch den Superblock sollen rund 20 davon entfallen. Dafür entstehen in der Reinsburgstraße zehn neue und 12 Kurzzeitparkplätze werden zu Bewohnerparkplätzen umgewandelt – in Summe also plus zwei. Nicht zu vergessen die fünf stadtmobil Stellplätze, die dann, rein rechnerisch, den Platz von 100 Autos sparen.
Jan Lutz, Marketing-Stratege bei stadtmobil und einstiger Pionier im Reallabor für nachhaltige Mobilitätskultur an der Uni Stuttgart betonte die soziologischen Aspekte bei einem solchen Projekt: „Mit viel Fingerspitzengefühl wurde hier im Vorfeld zu Gesprächen geladen. Mit dem im Viertel entstandenen Verein ‚Quartierswerkstatt Augustenstraße‘ und weiteren Akteuren rund um das Kulturzentrum Merlin, gab es jederzeit ansprechbare Menschen vor Ort. Der Versuch hat das Zeug, Zusammenhalt, Nachbarschaft und Lebensqualität der Anwohner:innen zu beflügeln - in unserer komplexen Welt ein immer wichtiger werdender Aspekt. Wer sich darauf einlässt und alte Gewohnheit ablegt, wird mit einer Vielzahl an neuen Angeboten belohnt, die ganz ohne das eigene Heiligsblechle auskommen. Sollte es dann doch mal nicht ohne gehen, stehen einem verschiedene stadtmobil-Fahrzeuge zur Verfügung.“
Info stadtmobil carsharing AG, Stuttgart
Was 1992 ehrenamtlich organisiert, mit viel Enthusiasmus und zwei Fahrzeugen startete, ist richtig groß geworden: Das Geschäftsgebiet von stadtmobil Stuttgart umfasst heute das Stadtgebiet Stuttgart und die angrenzenden Landkreise. Eine kleine, nicht börsennotierte Aktiengesellschaft, ausschließlich im Besitz von Kunden und Unterstützern, betreut heute professionell die fast 19.000 Kunden des größten Anbieters von stationsbasiertem Carsharing in der Region Stuttgart. Diese können dank modernem Buchungssystem und mobiler App rund um die Uhr auf über 700 Fahrzeuge in der Region zugreifen. An verlässlichen Stationen finden stadtmobil-Kunden durch die breite Fuhrparkpalette – vom Kleinwagen über den Kombi bis zum Transporter – immer das passende Fahrzeug. Ein Netz von mehr als 300 Stationen in 34 Städten der Region kann nur mit regionalem Bezug unterhalten werden.
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